Probleme, Ängste und die meistgestellten Fragen zum Beikoststart: Beikostexpertin Jeanette klärt auf!

Ihr habt als frisch gebackene Eltern gerade das Wochenbett hinter euch gelassen, kommt langsam an im Baby-Alltag (kann man das überhaupt jemals?) und steuert nun geradeaus in die nächste Phase voller Fragen und Herausforderungen: Den Beikoststart.
Als Beikostberaterin weiß ich genau, welche Sorgen die Eltern plagen und welche die meist gestellten Fragen rund um den Beginn der Beikost sind. Keine Sorge, ich arbeite wissenschaftlich fundiert – und ich habe Antworten.

1. Wann ist mein Baby bereit für Beikost?

Ein Baby ist unter Berücksichtigung der individuellen Beikostreifezeichen zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat beikostreif. Die Beikostreife gilt dabei als erreicht, sobald diese 3 Punkte zutreffen:

  • Kopfkontrolle: Das Baby kann seinen Kopf selbstständig halten und für zumindest kurze Zeit – mit leichter Unterstützung im Rücken – sitzen.
  • Hand-Mund-Auge-Koordination: Das Baby kann das Essen selbstständig greifen und zum Mund führen.
  • Zungenstoßreflex ist verschwunden: Das Baby hat seinen Reflex, alles, was seine Lippen berührt, wegzustoßen, verloren.

ACHTUNG: Häufig wird „Interesse am Essen“ als Beikostreifezeichen aufgeführt. Das ist falsch. Dein Baby interessiert sich im Alter von 6 Monaten für alles, was du machst. Auch, wenn du mit scharfen Messern hantierst oder Auto fährst. Es ist dann aber noch lange nicht dafür bereit.

2. Brei oder BLW?

Sobald dein Baby beikostreif ist, ist es auch bereit, Lebensmittel in babygerechter Form zu sich zu nehmen und zu verarbeiten. Dazu gehört auch Fingerfood. Wichtig ist, dass die Lebensmittel zwischen Daumen und Zeigefinger leicht zerdrückbar sind und keine Verschluckungsgefahr herrscht. Dann können die Babys, auch ohne Zähne, ihr Essen mit ihren Kauleisten und ihrer Zunge genüsslich zermalmen und einspeicheln.
Prall-elastische Lebensmittel wie Heidelbeeren, Trauben oder Cocktailtomaten sowie harte Lebensmittel wie Äpfel, Karotten oder Nüsse in roher Form sind tabu. Gedünstet oder zu Mus verarbeitet jedoch hervorragend geeignet.
Viele Eltern fühlen sich einfach sicherer, wenn sie sich an einen festen Breifahrplan halten. Er ist weder nötig noch schädlich. Erfahrungsgemäß stresst es aber viele Eltern, sich wochenlang an einen Plan halten zu müssen und Flexibilität in der Familienküche einzubüßen.

Merke: Wenn dein Baby die Beikostreifezeichen erfüllt hat, dann ist es auch bereit, verschiedene Konsistenzen von Lebensmitteln kennenzulernen und zu verarbeiten. Habt keine Angst, das Baby zu verwirren und habt gern ein wenig mehr Vertrauen in die Kompetenz eures Babys.

3. Weitere, häufige Fragen zum Beikoststart

Welche Lebensmittel eignen sich am besten für den Beikoststart?

Es gibt nicht DAS eine perfekte Lebensmittel, was für den Beikoststart geeignet ist. Macht es euch leicht. Schaut einfach: Was haben wir da? Was essen wir sowieso häufig? Wenn ihr eine gemeinsame Mahlzeit am Familientisch zu euch nehmt, bietet ihr eurem Baby das Gericht in babygerechter Form an. So könnt ihr euer Baby ganz entspannt an den Familientisch ranführen.

Ab wann sollten wir dem Baby Besteck anbieten?

Gerne von Anfang an. Babys lernen durch Nachahmen. Am besten nehmt ihr ein babygerechtes Besteck mit abgerundeter Form wie unser biegsames Baby-Besteck.

Sollten wir vor den Beikostmahlzeiten Stillpausen einlegen, damit das Baby mehr isst?

Nein. Ihr dürft eurem Baby Zeit lassen, die Lebensmittel und das „essen“ in Ruhe kennenzulernen. Es geht nicht darum, dass sich das Baby von Anfang an möglichst vollstopft. Es heißt BEIkost. Nicht: ANSTATTkost. Gerade im ersten Lebensjahr ist es ganz normal, dass das Baby einen Großteil seines Nährstoffbedarfs über die Muttermilch / PRE deckt.

Bis wann sollten die Stillmahlzeiten tagsüber ersetzt werden?

Es ist ein Mythos, dass Babys Mahlzeiten nach und nach ersetzen müssen. Wenn euer Baby beikostreif ist, dürft ihr ihm gerne zu jeder Mahlzeit, die ihr zu euch nehmt, etwas mit anbieten. Am Anfang wird, unter dem Schutz des Stillens / der PRE-Nahrung, viel mit dem Essen experimentiert, ausprobiert, kennengelernt und erforscht. Gebt eurem Baby dafür Zeit und Raum. Ihr müsst nicht warten, bis eine Mahlzeit vollständig ersetzt wird, bis ihr die nächste einführt.

Ab wann dem Baby Wasser zu den Mahlzeiten anbieten?

Gerne auch von Anfang an aus offenen Behältern. Kleine Schnapsgläser oder der bruchsichere Growing Becher eignen sich besonders gut.

Der Urlaub steht an – können wir mit dem Beikoststart warten und erst nach der Reise beginnen?

Das müsst ihr gar nicht. Der Beikoststart ist nicht das Riesending, zu dem er immer gemacht wird. Einfach immer mal wieder etwas mit anbieten. Selbst in den exotischsten Reisezielen findet ihr tolle babygerechte Alternativen wie weiches Obst, Reis oder Pasta, gedünstetes Gemüse, Tofu usw. Auch, wenn der Mythos sich hartnäckig hält: Der Beikoststart wird nicht euren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderwirbeln, wenn ihr ihn sanft in euren Alltag integriert. Auch nicht im Urlaub.

Herzliche Grüße

Eure Jeanette


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