Schutz vor der Sonne: So vermeidest Du einen Sonnenstich bei deinem Baby
Der Sommer steht vor der Tür und damit auch viele Sonnen- und Hitzestunden mit steigenden Temperaturen. Die Sonne bringt leider auch die Gefahr von Überhitzung, Sonnenbrand und Sonnenstich mit sich. Insbesondere die Haut von Babys und Kleinkindern in den ersten Lebensjahren ist dabei gefährdet, einen Sonnenschaden zu erleiden. Es ist daher umso wichtiger, dass Eltern ihre Kleinsten so gut wie möglich vor den Gefahren schützen.
So findet ihr den für euch richtigen Sonnenschutz
Der allerbeste Schutz vor der Sonne und ihren Gefahren ist und bleibt die fehlende Exposition. Insbesondere im 1. Lebensjahr sollen Babys am besten vollständig von der Sonne ferngehalten werden. Realistisch betrachtet ist es im Sommer aber nahezu unmöglich, sein Baby zu 100% vor der Sonne abzuschirmen. Was viele nicht wissen: sogar etwa 70% der UV-Strahlung ist auch noch durch die Wolkendecke hindurch vorhanden.
Sonnencremes und Sonnensprays werden aktuell stark beworben und sind in einer fast unendlichen Vielzahl in den Regalen von Drogeriemärkten und in Apotheken zu finden. Genau das eine richtige Sonnenschutzmittel herauszufiltern ist dabei gefühlt unmöglich.
Wir haben euch deshalb ein paar der wichtigsten Auswahlkriterien für euch und eure Kleinsten zusammengefasst:
– Die Altersempfehlung beachten, denn einige Produkte sind erst ab 6 Monaten zugelassen.
– Der Lichtschutzfaktor (LSF) sollte bei 50 liegen. Der LSF gibt übrigens an, wie viel „länger“ man sich über die eigene individuelle Hauteigenschutzzeit (in Abhängigkeit vom Hauttyp) hinaus der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenschaden zu bekommen.
– Sonnencremes sollten bei der ersten Anwendung immer erst an einer neutralen peripheren Hautstelle, z.B. an den Beinen, kleinflächig getestet werden. Im Anschluss sollte vor einer großflächigen Anwendung auf Allergiezeichen wie Rötungen der Haut, mit Juckreiz und ggf. Pusteln, oder andere weitere Zeichen einer Allergie geachtet werden.
– Hautschutzmittel sollten palmölfrei sein. Warum? Studien bestätigen den schädlichen Einfluss in Bezug auf einen durch Palmöl ausgelöste Entzündungsreiz. Viele Hersteller verwenden Palmöl leider als Bindemittel für ihre Produkte.
– Achtung bei dem Beiwort „Bio“, denn: „Bio ist leider nicht gleich Bio“. Grundsätzlich sollten noch weitere Faktoren beim Kauf einer Sonnencreme mit einbezogen werden. Sie sollte im besten Fall umwelt- tier- und korallenfreundlich sein. Auch sollte sie biologisch abbaubar und frei von Nanopartikeln sein.
UV-Strahlen können, zusätzlich zum aufgetragenen Sonnenschutz, sehr effektiv mit UV-Schutzkleidung abgehalten werden. Hier sollten Eltern immer auf entsprechende Produktzertifikate achten (UV Standard 801, Schadstofffreiheit) und ein besonderes Augenmerk auf die Reinigung/Pflege der Kleidung halten.
Der Sonnenstich: So können Eltern ihn erkennen und verhindern
Die Aufenthaltsstunden in der Sonne korrelieren mit dem Risiko eines Sonnenschadens sowie dem Risiko einen Sonnenstich zu erleiden. Grundsätzlich sollten sich Babys (mindestens) im ersten Lebensjahr nie unbedeckt in der Sonne aufhalten.
Insbesondere der Kopf sollte vor direkter Sonneneinstrahlung, z.B. mittels (UV-strahlenabsorbierenden) Sonnenhut, geschützt werden. Die Kopfhaut sowie die oft fehlende oder nur geringe Kopfbehaarung können einen Sonnenstich zusätzlich begünstigen.
Die „gefährlichste“ Tageszeit für die Ausbildung eines Sonnenstichs liegt zwischen 11-15 Uhr, denn dann ist die UV-Belastung am höchsten. Hier gibt es auch eine Schatten-„Faustregel“. Ist der Schatten kleiner als die eigene Körpergröße, besteht große Gefahr. Ist der Schatten länger als die eigene Körpergröße, so besteht eine geringere Gefahr. Zwischen 11-15 Uhr sollten wir uns – viele Urlaubsländer leben uns das bereits vor- nicht in der direkten Sonne aufhalten, sondern besser einen Platz im Schatten suchen oder uns in kühlen Innenräumen aufhalten.
Da sich unsere Kinder noch nicht selbst äußern können, ist es umso wichtiger, unser Baby bei jeder Veränderung des Wesens, die das erste Zeichen eines Sonnenstichs sein kann, genauer zu beobachten. Eltern kann dann z.B. auffallen, dass ihr Kind „einfach anders ist als sonst“.
Oft treten Sonnenstichsymptome auch erst Stunden nach einer Sonnenexposition auf.
Welch Symptome können bei Babys auf einen Sonnenstich hinweisen?
– Bewusstseinsveränderung mit z.B. vermehrter Schläfrigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit
– Erhöhte Temperaturen bis hin zu hohem Fieber > 39°C
– Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
– Eine Wesensveränderung mit beispielsweise unkontrolliertem Weinen oder eine ungewöhnliche Unruhe
– Gelegentlich ist auch eine Hautrötung z.B. am Köpfchen zu beobachten. Die Haut am Körper muss auch gar nicht überhitzt sein. Es kann sogar sein, dass sich die Haut an Armen und Beinen kühl anfühlt, da es auch zu Blutdruckschwankungen kommen kann.
Wie können Eltern eine Überhitzung ihrer Kinder vermeiden?
Was oftmals „gut gemeint“ ist, birgt große Gefahren. Eltern schützen ihre Kleinsten gerne vor der direkten Sonneneinstrahlung, indem sie ein Tuch verwenden um den Kinderwagen abzudecken. Das Abdecken mit einem (hierfür nicht zugelassenen) Tuch kann jedoch viele ungünstige Nebeneffekte haben.
Die Temperaturregulation im Säuglingsalter ist noch nicht ausgereift, daher kann es durch einen dann enstandenen Temperaturaufstau im Kinderwagen zu einer Überhitzung kommen. Zusätzlich kann sich der Sauerstoffgehalt in der Luft unter dem Tuch reduzieren und das Kohlenstoffdioxid aus der (Aus)atemluft kann kumulieren. Beide Veränderungen in der Atemluft können dazu führen, dass Babys schläfrig oder auch z.B. trinkfaul werden. Die Atmung kann sich verlangsamen bis hin zu Atemaussetzern.
Besser geeignet für das Abschirmen von der Sonne sind (dafür zugelassene) luftige Sonnensegel oder auch UV-absorbierende Sonnenschirme, die richtig platziert dafür sorgen, dass weiterhin die Luft ausreichend gut zirkulieren kann.
Überhitzung von Babys im Auto vermeiden
Nach einem Ausflug schlafen Babys oftmals erschöpft in ihrem Autositz ein. Leider kommt es auch weiterhin immer wieder zu Zwischenfällen von Überhitzungsnotfällen im Auto, wenn Eltern ihre Babys – wenn auch nur für wenige Minuten – im parkenden Auto zurücklassen, um beispielsweise alle Taschen oder Einkäufe auszuladen. Aufgrund der Materialbeschaffenheit des Autos, mit den großen reflektierenden Glasflächen, können Temperaturen im Autoinnenraum sehr schnell und stark ansteigen.
Bereits 5 min bei einer Außentemperatur von > 30° können ausreichen, um gefährliche Temperaturen von 40°C und mehr zu erreichen. Auch im Auto sollte deshalb mit entsprechenden Sicherheitsprodukten vorgesorgt werden.
Erste Hilfe bei Überhitzung oder einem Sonnenstich bei Babys
Bei Verdacht einer Überhitzung oder bei Sonnenstich sollte sofort eine kühlere Umgebung aufgesucht werden. Das Köpfchen kann zunächst mit einem laukalten bis kühlen (z.B. mit 20°C kaltem Wasser getränkten) Tuch abtupfen. Um zu entscheiden welche weiteren Maßnahmen eingeleitet werden müssen, sollte unbedingt durchgehend die Atmung und das Bewusstsein überwacht werden.
Liegt keine Bewusstseinsminderung vor, so sollten umgehend Getränke (oder bei Stillkindern die Brust) angeboten werden. Bei jeder unklaren Bewusstseinsminderung sollte grundsätzlich der Notarzt bzw. der Rettungsdienst über die 112 alarmiert werden.
Babys und Kleinkinder haben im Vergleich zu uns Erwachsenen eine viel geringere Flüssigkeitsreserve, d.h. jeder Flüssigkeitsverlust kann viel schneller kritisch werden. Normalerweise werden Babys und Kleinkinder dann zur Flüssigkeitstherapie und/oder zur kontrollierten Fiebersenkung kurzzeitig stationär aufgenommen.
Wir hoffen ihr konntet ein paar Tipps für euren Familienalltag im Sommer mitnehmen!
Kommt gut durch die ersten Sommerjahre,
Annalena von 12minutes
Dr. med. Annalena Dehé von 12minutes, dem Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle
Hallo, ich bin Annalena! ich komme ursprünglich aus Tübingen und bin zum Medizinstudium nach Berlin gezogen. Hier habe ich Lukas kennen gelernt. Wir sind seit ein paar Jahren verheiratet und mittlerweile auch Eltern von wunderbaren Zwillingen, die uns ordentlich auf Trab halten.
Ich bin Fachärztin für Innere Medizin, Notärztin und langjährige Dozentin für notfallmedizinische Themen. Aktuell arbeite ich an einer der größten deutschen Unikliniken in Berlin. Notfallmedizin ist ein Herzensprojekt von mir. Und das hört auch nach der Arbeit nicht auf. So bekomme ich regelmäßig Fotos von befreundeten Eltern, die mich nach einem ärztlichen Rat zu kleineren oder größeren Notfällen bei ihrem Baby oder Kind fragen. Das war auch einer der ausschlaggebenden Gründe, warum wir 12minutes gegründet haben. Mir ist es wichtig, dass wir unser Notfall-Wissen nicht nur an befreundete Eltern weitergeben können, sondern damit viel mehr Menschen erreichen und ihnen helfen können. Noch 3 Fun Facts über mich zum Abschluss:
- Bevor ich mit dem Medizinstudium anfing, habe ich Brauwesen studiert.
- In meiner Freizeit nähe ich Kinderkleidung.
- Ich spiele seit meiner Kindheit Saxophon.
Verhinderungsprodukte:
Die Firma reer bietet verschiedene Produkte an, die helfen können, Dein Kind vor Überhitzung zu schützen, z.B.:
Die TravelKid Breeze wärmeregulierende Sitzauflage: Ausflüge bei sommerlichen Temperaturen können für Kinder schnell unangenehm werden. Egal ob Kindersitz, Buggy oder Fahrradsitz – durch die meist wenig atmungsaktiven Bezüge beginnen die Kleinen schnell zu schwitzen. Die Anstauung warmer Luft sowie fehlende Luftzirkulation können zu einer Überhitzung der kleinen Körper führen. Die TravelKid Breeze Sitzauflage sorgt dank dem atmungsaktiven Outlast® -Material für ein ideales Klima und eine optimale Luftzirkulation.
In unserem Shop bieten wir Dir eine große Auswahl weiterer, hilfreicher Produkte
ShineSafe Kinderwagen-Sonnenschirm
- schützt vor Sonneneinstrahlung (UPF: 50+)
- universell einsetzbar für alle gängigen Kinderwagenmodelle
- Stoffdurchmesser: 80 cm; Höhe: 68 cm
TravelKid Breeze wärmeregulierende Sitzauflage
- atmungsaktive Sitzauflage aus zertifiziertem Outlast®-Material
- für die ideale Temperatur im Babysitz
- einfache und schnelle Reinigung
ShineSafe Bite Sonnen- und Insektenschutz
- schützt zuverlässig vor lästigen oder gefährlichen Insekten
- spendet Schatten und schützt vor Sonnenbrand und UV-Strahlen (UVP 50+)
- schützt vor Neugierigen Blicken und Störungen beim Schlafen
Du interessierst Dich auch für Prävention sowie Unfallhilfe? Lies dafür die dazugehörigen, verlinkten Blogbeiträge: