Das Wochenbett: Welche Fragen beschäftigen frischgebackene Eltern?

Die Anfangsphase nach der Entbindung Deines Babys ist als Wochenbett bekannt. In dieser Zeit werden viele Eltern mit Unsicherheiten oder unerwarteten Fragen konfrontiert und erkennen, dass manche Herausforderungen für frischgebackene Eltern größer als in Familienfilmen sind. Dieser Beitrag hilft Dir, typische Wochenbett-Probleme zu bewältigen und mit Deinem kleinen Liebling glücklich ins Familienleben zu starten.

Allgemeines zur Wochenbettzeit: Definition, Dauer und Herausforderungen

Das Wochenbett ist für Eltern eine Phase, die unmittelbar nach der Entbindung eines Kindes beginnt und sechs bis acht Wochen dauert. Als Mutter bist Du währenddessen mit wesentlichen Rückbildungen von Veränderungen Deines Körpers beschäftigt. Die Schwangerschaftsrückbildung im Wochenbett umfasst enorme physiologische und anatomische Änderungen, die durch Deine Schwangerschaft und bei der Geburt entstanden sind.

Neben körperlichen Prozessen wie dem Wochenfluss, Nachwehen und Schwangerschaftsrückbildungsfolgen prägen emotionale Herausforderungen die Wochenbettzeit. Durch den Babyblues und Stimmungsschwankungen empfindest Du das Wochenbett im Gegensatz zu Filmfiguren möglicherweise nicht nur als pures Glück. Daher stehst Du als Mutter durchaus vor anspruchsvollen Aufgaben, wenn Du in dieser Zeit einerseits neue Herausforderungen wie das Stillen sowie die sonstige Betreuung des Babys bewältigen musst und andererseits im Haushalt alltägliche Tätigkeiten anstehen.

Körperliche Veränderungen und Beschwerden im Wochenbett

Körperliche Veränderungen machen sich für Dich im Wochenbett insbesondere mit dem Wochenfluss bemerkbar. Dabei handelt es sich um Wundsekret, das die Gebärmutter im Anschluss an die Geburt abgibt und den Körper der Mutter über die Scheide verlässt. Üblicherweise dauert der Wochenfluss ungefähr vier bis sechs Wochen und entspricht somit der Zeit im Wochenbett. Zuvor verringert sich die Wundsekret-Menge aber bereits stufenweise in unterschiedlichen Phasen.

Bis zum dritten Tag seit der Geburt nimmst Du im Wochenbett einen flüssigen sowie roten Wochenfluss auch durch fade Gerüche wahr. In der zweiten Hälfte der ersten Lebenswoche Deines Babys werden verringerte Sekretmengen dünnflüssiger und bräunlicher. Ab der dritten Woche im Wochenbett wirkt der Wochenfluss eher rahmig und gelblich. Sobald die vierte Lebenswoche des Kindes startet, wird das Sekret weiß sowie wässrig und versiegt bis zum Ende der Wochenbettzeit im Normalfall endgültig.

Durch Rückbildungen im Wochenbett sinkt das Gewicht der Gebärmutter meistens um mehr als 90 Prozent. Die Uterusgröße entspricht nach ungefähr sechs Wochen im Vergleich zum Zeitpunkt der Geburt nur noch einem Drittel. Daher zieht sich die Gebärmutter im Wochenbett deutlich zusammen, während Dein Körper überflüssige Muskeln in diesem Bereich abbaut und Schleimhäute nachwachsen. Darüber hinaus wird Deine Muskulatur in weiteren Bereichen wie dem Beckenboden und an der Blase oder dem Enddarm stabilisiert.

Bewältigung von Nachwehen und anderen Schmerzen

Während Du im Wochenbett unter Nachwehen leidest, kannst Du diese Beschwerden mit Wärme bekämpfen. Du musst für Deine Sicherheit aber darauf achten, dass verwendete Wärmeflaschen oder Heizkissen nicht zu heiß werden. Ähnliche Atemübungen und Entspannungstechniken wie bei der Geburt sind im Wochenbett ein weiterer Trick, mit dem Du Nachwehen im Optimalfall angenehmer bewältigst. Darüber hinaus solltest Du regelmäßig auf die Toilette gehen und krampflösende Tees einnehmen, um diese Beschwerden zu reduzieren.

Falls Du im Anschluss an die Entbindung im Dammbereich, beim Wasserlassen oder durch Stuhlgang im Wochenbett Schmerzen empfindest, können eventuell verordnete Salben, Sitzbäder oder weitere Hygienemaßnahmen zur Linderung beitragen. Gerade im Intimbereich können passende Kühleinlagen für wohltuende Erleichterung sorgen. Rückenschmerzen vermeidest Du wiederum mit der richtigen Körperhaltung, Lagerungskissen und wechselnden Positionen beim Tragen Deines Babys. Gegen Kopfschmerzen erreichst Du im Wochenbett eventuell mit geeigneten Wärmekissen, vorsichtigen Nackenmassagen und Bewegung im gesunden Ausmaß eine Besserung.

Sobald Schmerzen Dein Wohlbefinden nach der Entbindung entscheidend beeinträchtigen, ist die zusätzliche Absprache mit Deinem Arzt dringend empfehlenswert. Nur Mediziner können Dir beispielsweise zuverlässig beantworten, welche Medikamente Du im Wochenbett gegen Beschwerden ohne Bedenken einnehmen darfst. Ausreichender Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und eine hohe Flüssigkeitszufuhr sind für die Vorbeugung gegen potenzielle Schmerzen in der Wochenbettzeit grundsätzlich empfehlenswert.

Emotionale und psychische Herausforderungen in der Wochenbettphase

Eine emotionale und psychische Herausforderung erlebst Du im Wochenbett möglicherweise mit dem Babyblues, der eine Stimmungskrise ist und über die Hälfte der Mütter betrifft. Falls Du unter diesem seelischen Tief leidest, bist Du somit kein Ausnahmefall. Ein starker Hormonabfall nach der Geburt kann dazu führen, dass Du mit dem Babyblues in den ersten Tagen nach der Geburt im Wochenbett negative Emotionen empfindest. Wegen der ungewohnten und neuen Umstände als zusätzliche Ursache sind manchmal aber sogar Väter vom Babyblues betroffen. Hebammen helfen Dir dabei, mit der Stimmungskrise umzugehen.

Du solltest im Wochenbett Fürsorge und Ruhe beanspruchen, um den Babyblues zu bewältigen. Unterstützung durch Partner, Verwandte und weitere nahestehende Personen ist dementsprechend wichtig. Zugleich hilft Dir der Austausch mit anderen betroffenen Eltern im Wochenbett dabei, mit dem Babyblues umzugehen. Denn hierdurch verinnerlichst Du, dass Deine Emotionen nicht ungewöhnlich sind.

Bei anhaltenden Stimmungsschwankungen solltest Du spätestens nach zwei Wochen Hilfe suchen. Sofortige Hilferufe bleiben jedoch im Wochenbett genauso wie in allen sonstigen Lebenssituationen alternativlos, wenn Betroffene den Wunsch verspüren, sich selbst oder anderen Menschen Schaden zuzufügen. Falls das Interesse am Baby verloren geht oder Eltern extreme Lustlosigkeit empfinden, ist die Abklärung eines ersten Termins für eine Psychotherapie ebenfalls empfehlenswert.

Stillen und Ernährung im Wochenbett

Beim Start in die Stillphase profitierst Du im Wochenbett von Übung. Als Mutter musst Du die Vorlieben Deines Kindes beim Stillen erst kennenlernen und Dich mit dem Baby sozusagen wie ein Team einspielen. Indem Du Signale richtig deutest, findest Du im Wochenbett bessere Stillpositionen. Neben einer Hebamme können auch erfahrene Stillberater wie unsere Expertin Jeanette Dir mit sehr nützlichen Tipps zu einem gelungenen Stillbeginn verhelfen.

Als häufige Probleme treten beim Stillen im Wochenbett wunde Brustwarzen, Brustentzündungen oder ein Milchstau auf. Bei derartigen Schwierigkeiten ist es äußerst wichtig, dass Du geduldig und ruhig reagierst. Denn im Wochenbett verunsichern Mütter ansonsten mit Nervosität die Babys und verschlimmern die Probleme schlimmstenfalls. Mit einer ärztlichen Beratung oder Stillgruppen lernst Du, wie Du Fehler beim Stillen als Auslöser der Beschwerden abstellst.

Damit Du Dein Baby im Wochenbett durch Muttermilch mit einer hohen Qualität versorgen kannst, solltest Du auch auf eine ausgewogene, gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten. Nähr- und ballaststoffreiche Nahrungsmittel mit Mineralstoffen sowie Vitaminen sind hierfür empfehlenswert. Beispielsweise steigern Mütter die Muttermilch-Qualität durch eine Ernährung mit Milchprodukten, Hülsenfrüchten und Fisch.

Alltag und praktische Fragen zur Wochenbettzeit

Damit Du im Wochenbett den Alltag erfolgreich organisieren kannst, solltest Du unbedingt Hilfe beanspruchen. Lebensmittel und Haushaltsprodukte lässt Du Dir in den ersten Wochen nach der Geburt im Idealfall liefern. Außerdem bewältigst Du den Alltag im Wochenbett einfacher, indem Du Dir Haushaltsaufgaben von Verwandten abnehmen lässt und Deine Konzentration auf Dein Wohlbefinden sowie auf Dein Baby richtest.

Richtigen Sport kannst Du als Mutter teilweise wieder treiben, sobald der Wochenfluss endet. Du profitierst aber in den ersten Wochen nach dem Wochenbett davon, es langsam angehen zu lassen und Dich zuerst sanfteren Sportarten wie dem Radfahren oder dem Schwimmen zu widmen. Sobald Dein Beckenboden die ursprüngliche Kraft entwickelt hat, fühlst Du Dich auch bei anspruchsvollerem Sport mit stärkeren Erschütterungen wohl.

Im Wochenbett genügen zunächst einfache Rückbildungsübungen, die Dir üblicherweise Deine Hebamme beibringt. Ein Rückbildungskurs ist sechs bis acht Wochen nach der Entbindung sinnvoll. Dabei zeigen Dir Experten, wie Du Deinen Beckenboden sowie den gesamten Halte- und Bewegungsapparat kräftigst.

Fazit: Anspruchsvolle aber machbare Bewältigung der Wochenbett-Herausforderungen

Auch wenn Du Dir das Wochenbett durch Filme möglicherweise einfacher als die Realität vorgestellt hast, gibt es keinen echten Grund für Verzweiflung. Denn alle Eltern lernen die großen Herausforderungen in dieser Phase kennen und meistern die typischen Probleme zumeist nach kurzen Anlaufschwierigkeiten. Mit etwas Geduld und kompetenter Hilfe lassen die erhofften Elternfreuden nicht lange auf sich warten.


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Wickeln – wie mache ich es richtig?
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